Standing Ovations für ein eher unbekanntes Format
Wenn komödiantisches Gespür sich paart mit virtuosem Genius, dann entstehen daraus pianistische Angriffe auf die Lachmuskulatur.
So begeisterte Armin Fischer mit seinem Programm „VERSPiELT – ein Klavierkonzert in Lach-Dur“ sein Publikum am Freitagabend im Kulturzentrum Martinskirche. Er brachte „von ihm selbst autorisierte Varianten“ bekannter klassischer Werke dar, plauderte sich durch seinen musikalischen Werdegang und gab Tipps für die Vereinfachung des Klavierspiels im Allgemeinen wie auch den Umgang mit dabei nicht ausbleibenden Fehlern. Ein „Happy Birthday“, wie es wohl Mozart oder Tschaikowsky komponiert haben dürften, wurde dann aus gegebenem Anlass mal eben ins Programm eingefügt.
Die ungewöhnliche Kombination aus klassischem Klavierspiel und komödiantischen Worteinlagen kam beim Publikum extrem gut an. Armin Fischers Liebe zur Musik und die Freude am Wortwitz waren förmlich greifbar. So war das Programm nicht nur für Freunde der klassischen Musik ein pures Vergnügen!
Nahezu zwei Stunden präsentierte der studierte Konzertpianist sein Können leichtfüßig kombiniert mit feinsinnigem, intelligentem, trockenem Humor. Pointe folgte auf Pointe. Und oft musste der Musiker kurz unterbrechen, um Zwischenapplaus und Gelächter des Publikums Raum zu geben. Sein vermeintlich müheloses Spiel rückwärts zum Instrument sitzend, das gleichzeitige Spielen von Klavier und Mundharmonika, bzw. Melodika, der Gesang in Manier eines Frank Sinatra beeindruckten ebenso wie die charmante Darbietung noch so schwerer Musikstücke. Als ein Höhepunkt der Show ist wohl das Potpourri zu benennen, das Armin Fischer aus spontanen Musikvorschlägen aus dem Publikum heraus improvisierte. Standing Ovations und die Bitte um eine Zugabe, die als Abschluss des Konzertes in Form einer musikalisch untermalten und in Gedichtform verfassten Biografie folgte, waren dann auch naheliegend.
Armin Fischer kann wohl gern als brillanter Entertainer bezeichnet werden. So ist der Kulturkreis Grafschaft Hoya stolz darauf, den weitgereisten Künstler nach Hoya engagiert zu haben und hat bereits eine weitere Veranstaltung mit dem äußerst sympathischen Musiker verabredet.